Essays

Wie werde ich ein besserer Tyrann?

Tipps für Autokraten im postfaktischen Zeitalter

Günther Orth

Tyrannei ist so alt wie die Menschheit, wenn nicht älter als diese. Tyrannei finden wir auch im Tierreich von Affen bis zu Wildschweinen, wo stärkere Tiere schwächere ihrer Art schikanieren, und von den Tieren haben wir es übernommen, als wir selber noch welche waren. Ein evolutionär so bewährtes Konzept sollte man daher nicht ohne Not aufgeben, nur weil irgendwelche Leute davon reden, dass Tyrannei angeblich nicht mehr in unsere Zeit passe oder sogenannte Menschenrechte verletze. Vielmehr gibt der Erfolg Ihnen, liebe Tyrannen dieser Welt, Recht. Während die „Demokratien“ sich für besser als „Diktaturen“ halten, wanken sie und hadern mit sich selbst, ja sie verwandeln sich zusehends selbst in populistische Tyranneien. Wir können ihnen beim Scheitern quasi zusehen und uns darüber amüsieren, wie man sich dort um Kopf und Kragen debattiert, während das jeweilige Volk in zunehmendem Maße selbst in Wahlen seiner Sehnsucht nach Tyrannei Ausdruck verleiht.

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Gendern? Dann aber richtig!

Günther Orth

Es erregt die Gemüter, und alle, die Deutsch verwenden, sollen sich entscheiden müssen. Gendergerechte Sprache ist ein Reizwort geworden, an dem sich ein Kulturkampf um Sprachverwendung und verordnete Sprachneuerungen entzündet. Als Übersetzer bin ich zunehmend damit konfrontiert: Auch ich muss entsprechende Formulierungsentscheidungen treffen, soll mich zuweilen nach den Vorgaben von Auftraggebern und Auftraggeberinnen richten und kenne zudem einen zusätzlichen Blick auf die deutsche Sprache: den von Nicht-Muttersprachigen.

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